Spielbericht zum Spiel der 3. Kreisklasse Staffel B

BSC Jena 98 (3.) - SV Blau-Weiß Bürgel (7.)

8:2 (6:0)

Seit dem Spiel in Graitschen waren 14 Tage vergangen und es stand die erste Heimbegegnung in der Rückrunde für den BSC an. Mit dem Gegner aus Bürgel hatte man eine Mannschaft zu Gast, der im Hinspiel ein glücklicher 2:1-Erfolg gegen die Winzerla-Kicker gelungen war. Erneut hieß es Wiedergutmachung zu betreiben. Dies war umso wichtiger, da es Bürgel nach dem Triumph im Hinspiel kaum zu weiteren Erfolgen in der Liga gebracht hatte und als Tabellenvorletzter grüßte. Außerdem musste der BSC sein Heimspiel gewinnen, um weiter am Spitzenduo aus Eisenberg dran zu bleiben. Durch die Niederlage des Tabellenzweiten (SV Eintracht Eisenberg II) im letzten Spiel war man punktgleich bis auf acht Tore an den zweiten Tabellenplatz herangerückt.
Der BSC begann wieder mit Großmann im Tor sowie Dreßel, Zippel und Strobel in der Defensive. Die Mittelfeldreihe bildeten diesmal Drechsler, Hohlfeld, Wolf und Gruner. Im Sturm agierten Meißner, Grünewald und Wagner.
Das Spiel begann bei guten äußeren Bedingungen und Temperaturen um die 20°C mit einem starken BSC. Konsequent wurde in die Zweikämpfe gegangen und Druck auf das gegnerische Tor aufgebaut. Bereits in den Anfangsminuten waren die Gäste zweimal mit dem Glück im Bunde. Erst rettete der Pfosten, dann prallte ein Schuss von Wolf von der Lattenunterkante ins Spielfeld zurück. Nachdem Meißner seine erste Chance noch ungenutzt ließ, machte er es in der 10. Spielminute besser und schloss freistehend vor dem Bürgeler Schlussmann zum 1:0 ins kurze Eck ab. Was dann folgte war eine Ein-Mann-Veranstaltung von Daniel Grünewald: Erst setzte er sich in der 16. Spielminute auf rechts außen durch und brachte den BSC mit 2:0 in Front, dann legte er in der 20. Spielminute mustergültig für Wagner auf, der zum 3:0 versenkte, um dann mit einem Doppelschlag in der 29. und 30. Spielminute das Spiel mit dem 4:0 und dem 5:0 vorzuentscheiden. Wagner beendete die starke BSC-Phase drei Minuten später mit dem 6:0.
So einseitig die Berichterstattung klingt, so einseitig war die Begegnung dennoch nicht. Der Gast aus Bürgel konnte sich gelegentlich in die Offensive einschalten und tat dies durchaus erfolgsversprechend. Ein einmal beim Herauslaufen stark reagierender Großmann und die Bürgeler Abschlussschwäche verhinderten Gegentore des BSC. Entsprechend ermahnte Chefcoach Sven Döring seine Mannschaft in der Pause mehr für die Defensive zu tun und stabiler zu stehen. Bei diesem Spielstand dürfe es kein Gegentor geben. Das Augenmerk müsse jetzt auf die Abwehrarbeit gelegt werden. Döring wechselte Drechsler aus und brachte Seitz in den Sturm und zog Wagner ins linke Mittelfeld zurück.
Die Mahnung kam bei der Mannschaft ganz schlecht an. In der Offensive lief nichts mehr zusammen und auch die Defensivarbeit wurde nicht wirklich besser. Die Einwechslungen von Hänel und Voigt für Grünewald und Gruner nach einer Stunde Spielzeit brachten nicht den gewünschten Erfolg. Der Gegner hatte nun mehr vom Spiel, konnte gelegentlich schalten und walten wie er wollte, auch wenn er dabei nicht wirklich gefährlich wurde. Der BSC dagegen fand überhaupt nicht mehr statt. Die Bälle wurden planlos aus der Abwehr oder dem Mittelfeld nach vorn geschlagen, wo kein Stürmer in der Lage war diese Bälle zu sichern, geschweige denn sie zu verwerten. Die Quittung für das schlechte Gekicke bekamen die Jungs aus Jena-Winzerla nach 73 Minuten: Waschnewski nutzte eine Lücke in der BSC-Defensive und schoss zum 1:6 ein. Meißner gelang es zwar nach 81. Minuten mit dem 7:1 den alten Sechs-Tore-Vorsprung wiederherzustellen, jedoch verkürzte Frank nur zwei Minuten später wieder zum auf Bürgeler Seite vielumjubelten 2:7. Ein Eigentor von Tilz, auf den Meißner eingewirkt hatte, brachte nach 87. Minuten den Endstand von 8:2.
Dieses Ergebnis dürfte die Konkurrenz aufhorchen lassen, aber nur wenn sie dieses Spiel nicht gesehen hat. Die Bürgeler haben nach einer indiskutablen ersten Hälfte noch ein gutes Spiel hingelegt und Teil zwei der Partie mit einem Unentschieden abgeschlossen. Aus diesem Grund ist deren Jubel beim 2:7 verständlich. Der BSC dagegen stellte nach 45 Minuten das Fußballspielen vollständig ein. Zum Glück war die Partie da längst entschieden.
Unterm Strich gibt es aber auch für dieses Spiel drei Punkte, die nötig waren, angesichts dessen, dass auch die Konkurrenz aus Eisenberg jeweils dreifach gepunktet hat. Da die Eintracht-Reserve ebenfalls 8:2 gegen den Tabellenletzten aus Klengel-Serba II gewann, hat sich an der Tabellensituation dieses Wochenende überhaupt nichts verändert.
In Jena also nicht Neues - außer die Vorfreude auf den FV Bad Klosterlausnitz II. Die sind in der Tabelle nur zwei Punkte hinter dem BSC und haben in dieser Saison bisher zu Hause immer gewonnen. Der BSC dagegen ist auswärts besonders wackelig, was für eine interessante Begegnung spricht. Außerdem dürfte die Klosterlausnitzer noch die Hinspielniederlage ärgern als man einen 3:1-Vorsprung in der BSC-Arena noch verspielte (Endstand 5:3). Der BSC sollte also gewarnt sein - und sich besser mal wieder auf volle 90 Minuten Fußballspielen einstellen.

by Paule