Von Karla Kolumna

Jena. Das Ultimatum für den Trainer seitens des Sportdirektors hat gefruchtet: Erstmals in diesem Jahr gelang der BSC-Zweiten ein Pflichtspielsieg. Eine geschlossene Mannschaftsleistung sicherte den Erfolg gegen den Tabellennachbarn.
Trainer Zippel griff zu einem Psychotrick. Nur eine Partie konnte der BSC II im Jahr 2011 gewinnen – und zwar in Müller-Trikots. "Da hab' ich einfach die schwarzen Jerseys vergessen und so Torghelle Voigt zu einem Sondereinsatz gezwungen. Dankeschön", sagt er lächelnd. Und das Konzept ging auf. Die Dornburger hatten gerade erst angestoßen, da durften sie schon wieder im Mittelkreis ran. Dazwischen hatte Michel Patze Patzer zum 1:0 getroffen, nach gefühlten 20 Sekunden. Das gab der Mannschaft Sicherheit, die mit der Legende Sven Döring viel Erfahrung eingekauft hatte. Aus einer sicheren Abwehr heraus baute der BSC das Spiel auf. Während beste Chancen ungenutzt blieben, fasste sich Michel Hönig ein Herz und köpfte einfach mal einen Einwurf in Richtung Tor. Der Keeper hob im richtigen Augenblick das Bein – 2:0 für Jena. Bis zur Halbzeit verpasste der BSC gute Chancen zu erhöhen.
Aus konditionellen Gründen musste Döring zur Halbzeit raus. "Ich hatte zwei Kühlschränke auf den Rücken geschnallt, da ist klar, dass es noch nicht für 90 Minuten reicht", sagte er später. Torghelle Voigt kam herein, was einen Ringtausch im Mittelfeld auslöste. Im Sturm ersetzte Gruner Patzer, führte sich gut in die Partie ein. Im zweiten Anlauf prügelte er das Leder ins Netz. Verletzungsbedingt musste Björn Krüger vom Feld, ersetzt durch Peter Frank David Fox. Kurz darauf nutzte Spielertrainer Zippel eine Vorlage von Gruner, zog am Abwehrspieler vorbei in den Strafraum. Der satte Schuss saß – 4:0. Alex Kottke legte nach mit einem schönen Fernschuss. Den Schlusspunkt setzte Frank David, schlenzte die Kugel ins lange Eck. Beinahe hätte mit Voigt auch noch der dritte Joker getroffen.
"Wir freuen uns über das Erfolgserlebnis nach langer Durststrecke", sagte der Trainer. "Doch gern hätten wir drei unserer Tore der ersten Mannschaft abgegeben, die sie heute dringender gebraucht hätte."
Am Freitag muss die BSC-Zweite zum schweren Nachholspiel nach Klengel, wo der Tabellenzweite wartet. Wie unsere Zeitung erfuhr, plant der BSC eine besondere Strategie. "Außer, dass wir überraschen wollen, wird nichts verraten", heißt es aus Vereinskreisen.

BSC: Großmann - Schindler, Zimmermann, Zippel - Sven Döring (46. Voigt), Sobkowiak, Krüger (56. David), Kottke, Jungbluth - Patzer (46. Gruner), Hönig

by Tino