Durch die gleichzeitige Niederlage des SV Thalbürgel II hatte sich der BSC damit schon vor dem Saisonabschluss auf Platz 3 zementiert. Folglich besaß auch diese Begegnung rein testspielhaften Charakter. Als der Gast dann auch noch für den Samstag absagte, wurde im Handumdrehen aus dem gefühlten Freundschaftsspiel ein tatsächliches zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart.
Was bleibt von dieser ersten Saison nach dem Abstieg im Gedächtnis haften? Sicher die holprige Anfangsphase mit Niederlagen gegen die „alten Männer“ aus Graitschen und dem 5-fachen Blumentritt. Dann der unglückliche Auftritt in Bürgel, als man deutlich überlegen war und durch zwei gegnerische Tore in der Schlussphase sich die sicher geglaubten 3-Auswärtspunkte noch nehmen ließ. Es bleibt aber auch eine bemerkenswerte Aufholjagd, die noch in der Hinrunde begann – auch dank der Neuzugänge Reiner Steitz und Daniel Grünewald – und sich in der Rückrunde fortsetzte, so dass nach sechs Siegen in Folge der Traum vom Aufstieg noch einmal greifbar wurde. In den entscheidenden Partien gegen die Eisenberger Mannschaften war der BSC dann aber zu schwach, um auch den letzten Schritt an die Spitze zu bewerkstelligen. War es gegen Einheit Eisenberg beim 2:2 im Heimspiel noch die fehlende Abgeklärtheit, die erst zu einem 0:2 Rückstand geführt und dann kurz vor Schluss verhinderte, dieses packende Spiel noch siegreich zu beenden, so wurden eine Woche später bei der zweiten Mannschaft der Eintracht die Grenzen der Kicker aus Winzerla deutlich. Läuferisch und – wenn auch mit einfachen Mitteln – spielerisch war die Eintracht die Klasse besser, die beiden Mannschaften ab der nächsten Saison trennt. Der BSC hatte nur seine große Moral entgegenzusetzen, die eben in solchen Spitzenspielen allein nicht mehr reicht. Insoweit muss man den Eisenbergern ehrlich gratulieren, weil sie einen würdigen Staffelsieger abgeben.
Für den BSC endet so eine durchwachsene Saison mit einem am Ende akzeptablen dritten Rang. Der Verein hat sich ab dem 2. Spieltag gefangen und als Mannschaft weitgehend konsolidiert. Die Aufstiegschancen wurden gleich zu Beginn verspielt, so dass man nie über die Rolle des Verfolgers hinaus kam. Daraus sollte eine Lehre gezogen werden und die neue Saison gleich erfolgreich und engagiert begonnen werden. In den unteren Ligen können nämlich zwei Niederlagen schon eine ganze Saison verderben.
Dass es im nächsten Jahr nur darum gehen kann, endlich die schlechteste Liga der Stadt zu verlassen, bedarf keiner gesonderten Erwähnung. Soweit der Kader zusammen bleibt, wäre alles andere auch eine herbe Enttäuschung.
Dennoch bedarf es für einen Aufstieg auch einer anständigen Vorbereitung, die sowohl die körperlichen (Fitness) wie auch die spielerisch-taktischen Voraussetzungen schafft, um erfolgreich zu sein. Hier ist – das hat die abgelaufene Spielzeit deutlich gezeigt – bei jedem noch viel Luft nach oben. Es ist wichtig, dass eine Mannschaft versteht, wie man geschlossen angreift und wie man geschlossen verteidigt. Wenn Trainingsspiele regelmäßig 20:20 enden, läuft etwas schief! Abläufe und Spielzüge prägen sich aber nur durch ständige Übung ein, weshalb ein Training gerade in diesen Ligen unglaublich wichtig ist. Klar ist auch, dass es sich nur bei denjenigen einprägen kann, die auch da sind, deshalb sollte sich jeder mindestens einmal die Woche zum Trainingsspaß einfinden – eine Selbstverständlichkeit noch dazu bei den humanen Anfangszeiten von acht Uhr abends.
Den BSC verlassen wird Christian „Strubbi/Strups“ Strobel und auf der linken Abwehrseite eine Lücke hinterlassen. Da namhafte Neuzugänge beim BSC eher ausgeschlossen sind, wird sich das vorhandene Spielermaterial im kommenden Herbst steigern müssen, um diese Lücke zu schließen.
Ob das gelingt und ob ein erneuter Angriff auf die Spitze Sinn macht, wird erst die neue Saison zeigen. Bis dahin, genießt den Sommer!
by Paule